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von Angela Koch
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Zeitschaften
der Erinnerung

Die nationalsozialistische Terrorherrschaft hat an fast jedem
europäischen Ort grausam gewirkt, aber nur wenige Plätze sichtbar hinterlassen. Gedenkstätten, Dokumentationszentren und
zeithistorische Museen zum Erinnern und Dokumentieren von
Geschichte, um sich der Opfer zu besinnen sind rar. An authentischen Orten aber lassen sich Gedächtnis und Gedenken aktivieren.

„Es liegt dieser Museumskultur ein tiefer Aberglaube zugrunde, nämlich dass die Gespenster gerade dort zu fassen seien, wo sie als Lebende aufhörten zu sein.“1 Mit diesem Satz verleiht Ruth Klüger ihrer Skepsis Ausdruck, dass KZ-Gedenkstätten und -orte geeignet seien, die Erinnerung an die Vernichtung der europäischen JüdInnen, Roma und Sinti wachzuhalten oder eine humanistische und demokratische Bildung zu gewährleisten. Orten ist die Erinnerung nicht eingeschrieben, sie muss aktiviert und hergestellt werden, insofern sind Erinnerungsorte Effekte menschlicher Praktiken.
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Den Begriff Erinnerungsort prägte der französische Historiker Pierre Nora. Nora geht dabei davon aus, dass sich individuelles und kollektives Gedächtnis an bestimmten konnotierten Orten zu einem gemeinsamen Tenor finden, um sich als soziale Gruppe daran orientieren zu können, dass Wichtiges an ebendiesem Ort geschehen ist und sich daher prägend für die jeweilige Erinnerungskultur zeigt. Nora untersucht dabei materielle Erinnerungsorte wie geografische Plätze (Städte, Häuser und Gegenden) und solche im übertragenen Sinn wie historische Persönlichkeiten und Begebenheiten, aber auch Bücher und Kunstwerke, die symbolisch aufgeladen sind und daher identitätsstiftend wirken können.

Die nationalsozialistische Gewaltherrschaft hat zwar an fast jedem Platz in Europa ihre Spuren hinterlassen, aber es sind nur wenige Plätze, die dies in Erinnerung bewahren (sollen): Auschwitz, Treblinka, Dachau, Mauthausen. Ganz im Gegenteil hat die Erinnerung mit Leerstellen zu tun: Es gibt kein jüdisches Leben mehr in den Städten, es gibt keine jüdischen Friedhöfe, Synagogen, Läden, Restaurants; Sinti und Roma werden nach wie vor diskriminiert und vertrieben ... Aleida Assmann spricht vom „Vergessen der Orte“, die einer neuen Nutzung zugeführt, Teil eines neuen Alltags geworden sind.2

Sollen die ehemaligen NS-Lager und Tötungsorte als Erinnerungsorte erhalten bleiben, auf die Gefahr hin, dass die BesucherInnen „vom Grusel ergriffen“ werden und sich gerade dort als „bessere Menschen vorkommen“, wie Klüger schreibt? Oder soll den „unerlösten Gespenstern“ der Ort entzogen werden?3 Soll er vergessen werden und sollen andere Begegnungsmöglichkeiten mit den Gespenstern ermöglicht werden?

Das KZ Gusen zählte lange zu den so genannten vergessenen Lagern. Vergessen wurde es jedoch nicht von den Überlebenden und den Angehörigen der Ermordeten, vergessen – oder negiert – wurde es von der offiziellen österreichischen Erinnerungskultur und -politik. Das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers wurde zehn Jahre nach Kriegsende von der Gemeinde Langenstein für den Siedlungsbau freigegeben. Heute befinden sich dort neben der Einfamilienhausbesiedelung der Ortschaft Gusen das Natursteinwerk Poschacher, eine alteingesessene Firma, die die Steinbrüche der SS-eigenen Firma Deutsche Erd- und Steinwerke GmbH (DEST) gekauft hatte und bis heute betreibt, sowie ein kleines Memorial, das in den 1960er-Jahren von italienischen, französischen, belgischen und luxemburgischen Opferverbänden gebaut wurde.4 Vor dem Hintergrund der weitgehenden memorialpolitischen Verleugnung hat der Künstler christoph mayer chm, der selbst in Gusen aufgewachsen ist, im Rahmen des Ars Electronica Festivals 2007 ein erinnerungskünstlerisches Projekt realisiert: den AUDIOWEG GUSEN.5
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Aba Lewit wurde 1923 in Polen geboren. Er wurde im Zweiten Weltkrieg seiner jüdischen Herkunft wegen ins Konzentrationslager Plaszow deportiert, wo er den sadistischen Grausamkeiten des Lagerkommandanten Amon Göth ausgesetzt war. Von einem SS-Mann angeschossen und lebensgefährlich verletzt, wurde er dort von seinem Vater versteckt gehalten. Dass seine Wunden ohne medizinische Versorgung verheilen konnten, grenzt an ein Wunder. 1943 wurde Aba
Lewit nach Mauthausen deportiert, kam aber bald seiner technischen Fähigkeiten wegen ins KZ Gusen, dessen Häftlinge für die Produktion in der Rüstungsindustrie eingesetzt wurden. Aba Lewit hat in einem Sabotageakt die Flugzeugproduktion der Messerschmitt-Werke
wochenlang lahmgelegt. Er wurde durch amerikanische Truppen
befreit, musste aber miterleben, wie viele seiner Mithäftlinge
starben, weil ihre mangelernährten und geschwächten Körper normale Nahrungszufuhr nicht mehr verkrafteten.

Der AUDIOWEG GUSEN führt seine „Gäste“ durch die gegenwärtigen Gemeinden Gusen und St. Georgen auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Gusen I und II zu den verschlossenen Toren des Stollensystems Bergkristall, wo die Rüstungsfirmen Steyr-Daimler-Puch AG und Messerschmitt GmbH ihre Fertigungsanlagen verbargen. Der AUDIOWEG GUSEN nutzt zwar die Technik des Audioguides (iPod), er geht aber weit über eine reine Informationsvermittlung, wie sie in Museen üblich ist, hinaus, indem er eine ganz eigene Erzählung aus gegenwärtigen und historischen ZeitzeugInnen bestehend aus Überlebenden und Wachmännern des Lagers sowie ehemaligen und heutigen AnwohnerInnen kompiliert. Die Narration wird von einer Erzählerin geleitet, mit der sich die TeilnehmerInnen auf den Weg machen und verschiedene Zeitspannen durchwandern. Der AUDIOWEG
GUSEN „sucht das verborgene Gedächtnis einer Gegend“, in der sich ein Konzentrationslager befand, so steht es im Begleitheft.6 Etwas genauer lässt sich vielleicht formulieren: Der AUDIOWEG GUSEN aktualisiert eine Vielzahl an Erinnerungen und schreibt sie mittels seiner BegeherInnen in die Gegend ein.
Zusatzinfo

Der AUDIOWEG GUSEN thematisiert als begehbare „Skulptur“ des Künstlers christoph mayer chm. das verschüttete Gedächtnis eines Ortes, wo sich während der NS-Diktatur die Konzentrationslager Gusen I und II befanden. Die BesucherInnen des AUDIOWEG GUSEN rekonstruieren dieses Gedächtnis anhand persönlicher Erinnerungen Überlebender, von ZeitzeugInnen aus der lokalen Bevölkerung, aber auch von Tätern und ehemaligem Wachpersonal. Sie hören mittels Kopfhörer deren Stimmen, den abstrahierten Klang der Landschaft und die Beschreibung ihrer Bestimmung im Dritten Reich, während sie durch das Gelände des ehemaligen Lagerkomplexes gehen.

Die teilnehmenden BesucherInnen des AUDIOWEG
GUSEN sind Hörende. Sie werden mittels des Mediums der Stimme adressiert, angesprochen, affiziert und verführt. Sie hören auf die Stimmen, sie hören, was die Stimmen ihnen sagen, sie hören eine/n andere/n, die/der abwesend ist, sie verorten sich und die SprecherInnen im Raum und sie distanzieren sich von diesem konkreten, gegenwärtigen Raum, denn die Umgebungsgeräusche werden weitgehend ausgeblendet.7
Zusatzinfo

Bereits 1936 beklagt der Philosoph und Kulturkritiker Walter Benjamin in seinem Text Der Erzähler einen wachsenden Mangel an Erfahrungen, weil das Erzählen verloren geht – verantwortlich dafür macht er die Schnelllebigkeit der Städte: „[...] die Tätigkeiten, die sich innig der Langeweile verbinden, sind in den Städten schon ausgestorben, verfallen auf dem Lande. Damit verliert sich die Gabe des Lauschens, und es verschwindet die Gemeinschaft der Lauschenden. Geschichten erzählen ist ja immer die Kunst, sie weiter zu erzählen, und die verliert sich, wenn die Geschichten nicht mehr behalten werden. Sie verliert sich, wenn nicht mehr gewebt und gesponnen wird, während man ihnen lauscht.“

Gleichzeitig ist das Publikum des AUDIOWEG GUSEN ein sehendes. Das, was es sieht (sehen kann), ist eingebettet in eine soziale und historische Ordnung, ein Dispositiv des Sichtbaren, das es ihm ermöglicht zu erkennen. Das Sehen ist aber auch eine Praxis, ein Prozess, der das Sichtbare herstellt:8 Einfamilienhäuser, Vorgärten, Zäune, Straßen und Wege, Hügel, Baracken, Straßenschilder etc.

Darüber hinaus sind die TeilnehmerInnen des AUDIOWEG GUSEN Gehende. Sie folgen dem Rhythmus der Schritte im Hörspiel, sie unterbrechen ihren Gang, sie gehen schneller, sie stolpern, sie treten zur Seite, sie wechseln zwischen Straße und Fußweg, sie drehen sich um, sie gehen zurück, sie holen auf. Im Akt des Gehens verweben sie den sichtbaren Ort und seine unsichtbaren Geschichten zu einem subjektiven Raum. Im Gehen eignen sie sich den gegenwärtigen Ort an und realisieren ihn als historischen Ort.9 Im Gehen stellen sie eine Beziehung zwischen der beschaulichen Ortschaft und dem historischen Lager her. Während die AdressatInnen gehen, hören und sehen sie die „Gegenwart von Abwesendem“.10

Sie hören Stimmen, die abwesend sind und von Vergangenem sprechen, sie ergänzen die sichtbare Bebauung um historische Schichten: um Zäune, Rufe, Lastwagen, Kolonnen, vielleicht Gerüche, vielleicht Hunde, vielleicht Hitze oder Schnee; aber auch um Planierungsarbeiten, um Baugruben, um das Anlegen von Beeten und Spielplätzen. Die Erinnerungen und Erzählungen der ZeitzeugInnen, der Überlebenden, aber auch der AnwohnerInnen von damals und der BewohnerInnen der Ortschaft Gusen heute verbinden sich mit den Erinnerungen des Auditoriums und stellen so einen Erinnerungsraum her, der von einem Kaleidoskop von gelebten Geschichten zeugt. Diese Geschichten werden über das Gehen, Sehen und Hören mit den Erfahrungen der BesucherInnen verbunden, sodass „lebendig wahrgenommene Orte“ entstehen.11

Vielleicht sind diese lebendigen Orte, die von der Gegenwart von Abwesendem zeugen, so etwas wie eine „Zeitschaft“, die Ruth Klüger als Alternative zum „KZ als Ort“ vorschlägt: „Ortschaft, Landschaft, landscape, seascape – das Wort Zeitschaft sollte es geben, um zu vermitteln, was ein Ort in der Zeit ist, zu einer gewissen Zeit, weder vorher noch nachher.“ Dieses „weder vorher noch nachher“ wäre allerdings zu hinterfragen, denn ein Ort ist immer auch sein Vorher und Nachher, und gerade das ermöglicht einen Handlungs- und Erfahrungsraum. Jeder Ort ist nicht nur ein funktionales, sondern auch ein historisches Palimpsest, eine „Zeitschaft. Ort in der Zeit, die nicht mehr ist.“12

Der AUDIOWEG GUSEN inszeniert so eine Zeitschaft, er lässt einen Ort entstehen, der nicht mehr ist, und bindet ihn gleichzeitig an die Gegenwart. Die teilnehmenden Anwesenden aktualisieren diese Zeitschaft durch ihre Präsenz vor Ort. Sie sind es, die die Erinnerungen aus- und aufführen. Sie sind eine Vielzahl an lebendigen Erinnerungszeichen im Raum. Der AUDIOWEG GUSEN verwandelt einen Ort, der von erinnerungspolitischer Verleugnung zeugt, in eine Zeitschaft, die, vielleicht nicht ganz im Sinne Ruth Klügers, den gegenwärtigen Raum mit Geschichte(n) anreichert.

1 Klüger, Ruth (1994): weiter leben. Eine Jugend. München: dtv, S. 76.
2 Assmann, Aleida (1999): Erinnerungsräume. Formen und Wandlungen des kulturellen Gedächtnisses. München: Beck, S. 326 f.
3 Klüger (1994), S. 70, 76.
4 Zur Geschichte des Memorial Gusen und des Areals des ehemaligen Konzentrationslagers Gusen vgl. u.a. Perz, Bertrand (2006): Die KZ-Gedenkstätte Mauthausen 1945 bis zur Gegenwart. Innsbruck: Studienverlag, S. 199–208.
5 Siehe die Website zum Projekt: http://audiowalk.gusen.org/ (zuletzt aufgerufen am 14.10.2017); siehe auch Wegner, Susanne (2013): Erinnerungsort Stimme: der AUDIOWEG GUSEN. Masterarbeit, Kunstuniversität Linz; sowie Koch, Angela; Wegner, Susanne (2017): Mit Stimmen aus der Vergangenheit auf die Gegenwart blicken: Der AUDIOWEG GUSEN. In: Heindl, Nina; Sina, Véronique (Hg.): Notwendige Unzulänglichkeit. Künstlerische und mediale Repräsentationen des Holocaust. Münster: Lit-Verlag, S. 205–223.
6 AUDIOWEG GUSEN – christoph mayer chm (Hg.) (2007): Das unsichtbare Lager. AUDIOWEG GUSEN. Broschüre zum Projekt. St. Georgen an der Gusen, S. 1.
7 Vgl. zur Stimme Mersch, Dieter (2006): Präsenz und Ethizität der Stimme. In: Kolesch, Doris; Krämer, Sybille (Hg.): Stimme. Frankfurt/M.: Suhrkamp, S. 211–236; Waldenfels, Bernhard (2003): Stimme am Leitfaden des Leibes. In: Epping-Jäger, Cornelia; Linz, Erika (Hg.): Medien/Stimmen. Köln: Dumont, S. 19–34.
8 Vgl. Foster, Hal (1988): Preface. In: Foster, Hal (Hg.): Vision and Visuality. Seattle: Bay Press, S. IX.
9 de Certeau, Michel (1988): Gehen in der Stadt. In: Kunst des Handelns. Berlin: Merve, S. 179–208.
10 Ebda., S. 205.
11 Ebda.
12 Klüger (1994), S. 79.

Angela Koch ist assoz. Professorin für Medienwissenschaft an der Kunstuniversität Linz.

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Angela Koch ist assoz. Professorin für Medienwissenschaft an der Kunstuniversität Linz. Sie leitet das Masterstudium Medienkultur- und Kunsttheorien. Kochs Schwerpunkte liegen im Politische der Medien, in der Relationen von Medien und Arbeit, den gender studies und feministischen Theorien, Alterität, Fremdheit, Rassismus, postcolonial studies und der Erinnerungskultur. Ihre jüngsten Veröffentlichungen sind Ir/reversible Bilder. Zur Visualisierung und Medialisierung von sexueller Gewalt 2015 bei Vorwerk 8 und zusammen mit Susanne Wegner Mit Stimmen der Vergangenheit auf die Gegenwart blicken: Der Audioweg Gusen (erschienen im Band Repräsentationen des Holocaust hrsg. von Sina und Heindl). 2016 hat sie den 11. Band der Linzer Augen, Schwirrende Stimmen, spukende Geschichten und den Film The Halfmoon Files. A Ghost Story von Philip Scheffner“ herausgegeben.

Medienkultur- und Kunsttheorien

VERWENDETES BILDMATERIAL

Cover: Foto und Arbeit von Micha Gerersdorfer, Christoph Breiner, Galerie (Absatz 1add): Fotos und Arbeiten von Daniela Poschauko Dialog der Zufälligkeiten - Erinnerungen, Galerie (Absatz 1add_b): Fotos und Arbeiten von Hana Oprešnik Memories – 2014, Galerie (Absatz 4_a): Fotos und Arbeiten von Angelika Wonisch Tabula Rasa, Galerie (Absatz 4_b): Fotos und Arbeiten von Domas Schwarz Wachstropf, Galerie (Absatz 4add): Fotos und Arbeiten von Vildan Turalic Herbarium temporis, Fotos und Arbeiten von Jisu Jeong Ein Tagebuch, Galerie (Absatz 5): Fotos und Arbeiten von Ruth Klüger Aussageverweigerung, Autor: Foto von Dominik Parzinger

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Bei unseren Recherchen sind wir den AUDIOWEG GUSEN entlang gegangen. Es war ein beklemmendes Erlebnis, wir fühlten uns so gelähmt, eingesperrt und umgeben von Mauern. Werbetafeln und Straßenschilder konkurrierten mit der Gedenkstätte – wir schritten stets voran, von einer „unsichtbaren Stimme" immer weiter in den Schrecken der Vergangenheit geführt. Von diesem ist außer dem »Memorial« fast nichts mehr zu erkennen. Es ist erschreckend, wie schnell die Erinnerungen an den Holocaust von einem Ort und somit aus den Köpfen verschwindet, denn „Orten ist die Erinnerung nicht eingeschrieben, sie muss aktiviert und hergestellt werden, insofern sind Erinnerungsorte Effekte menschlicher Praktiken."
Interpretation von Christoph Breiner, Micha Gerersdorfer, Stephan Popic, Solyom-Gecse Csilla
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